Laute Klänge, farbige Gewänder und ganz viel Konfetti – das war die Thaynger Fasnacht 2024
Am Mittwoch startete die Thaynger Fasnacht mit einer bezaubernden Kinderfasnacht. Scharen von Kindern versammelten sich am Bahnhof, um ein Nümmerli für die Maskenprämierung zu ergattern. Der festliche Kinderumzug, angeführt von den Narrenbäumlern, führte die fröhliche Masse zum Kreuzplatz. Unter der kräftigen Unterstützung unserer Kinderguggenmusik, den Drachä Brunnä Quiiitschern, wurde der Narrenbaum aufgestellt – ein imposantes Symbol, das majestätisch den Kreuzplatz schmückt und allen Dorfbewohnern signalisiert, dass die Narren in den nächsten Tagen über Thayngen regieren. Der Kinderumzug setzte sich fort und führte die kleinen Fasnächtler in den Reckensaal, wo die festliche Kinderparty stattfand. Hier hatten die Kinder die Möglichkeit, sich beim Büchsenwerfen und Nüsseknacken zu duellieren, Guggenmusik-Instrumente zu testen, frische Popcorn, Weggen und Pommes Frites zu geniessen oder den Liedern der Quiiitscher zuzuhören. Die Kreativität der jungen Teilnehmer wurde mit der Auszeichnung der 12 besten Einzel- und 5 besten Gruppenkostüme belohnt – eine Geste, die ein riesiges Lächeln auf die Gesichter der Kinder zauberte. Ein würdiger Abschluss der Kinderfasnacht bildete eine ausgelassene und farbenfrohe Konfettischlacht, die die festliche Stimmung perfekt abrundete.
Am Donnerstag setzte sich das fasnächtliche Treiben mit einer alten Tradition fort. Insbesondere die Dorfbevölkerung, aber auch Gäste aus der näheren Umgebung, versammelten sich im Reckensaal in ihren Schlafgewändern, traditionell dem Nachthemd, für eine ausgelassene Hüttengaudi. Die gesanglichen und instrumentalen Einlagen von Pirmin Wäldin unterhielten die Besuchenden. Die Rhy-Gusler aus Schaffhausen und wir, die Drachä Brunnä Chrächzer, begeisterten die Zuschauer mit virtuosen Guggenmusikklängen. Zum Hemdglunggi gehören auch ein Schnupf an der weltgrössten Schnupfmaschine, herzhafte Vesperplättli und köstliches Raclette. Für diejenigen, die auch nach 3 Uhr noch nicht genug hatten, setzte sich der fröhliche Abend im Dorf fort. Sie zog es weiter zu Sebi Steinemann in die Metzgerei für ein Paar Wienerli und anschliessend zum Beck vo de Biber, wo die letzten Feiernden gegen Viertel nach 7 den Heimweg fanden.
Am Samstag stand der mit Spannung erwartete grosse Fasnachtstag bevor. Für die Vertreter der Umzugsgruppen, lokale Politiker, Medienvertreter, Sponsoren und Ehrenmitglieder der Guggenmusik begann der Tag bereits um 11 Uhr mit dem festlichen Zunftmeisterempfang. Ein ausführlicher Bericht darüber ist im Thaynger Anzeiger, Ausgabe Nr. 8, zu finden. Die übrigen Fasnachtsbegeisterten starteten ihren Tag mit der Kreiselfasnacht am Kreuzplatz. Petrus meinte es nach morgendlichem Regen gut und verschonte uns vor weiteren Tropfen. Trotz der Auslagerung der Bühne auf den Kreisverkehr platzte der Kreuzplatz förmlich aus allen Nähten – ein Wahnsinns-Start in den Tag. Die Thaynger Bevölkerung bot dem Umzug mit 57 teilnehmenden Gruppen ein mehr als würdiges Zuschaueraufkommen. Die Strassen vom ehemaligen Restaurant Säge an, auf der Biberstrasse, über den Kreuzplatz, die Dorfstrasse hinauf bis zum Restaurant Gemeindehaus waren dicht gesät. Nach dem Umzug zog es viele Menschen hinauf auf den Turnplatz, wo sie sich bei Grilladen und Getränken stärkten. Diverse Guggenauftritte auf dem Turnplatz und im Reckensaal sorgten für eine mitreissende Stimmung und ausgelassene Partylaune. Diejenigen, die es etwas gemütlicher angehen wollten, fanden in der heimeligen Kafistube im Drachä-Chäller eine urchige Umgebung und wurden von lüpfiger Ländler-Musik unterhalten. Zusätzlich bot das Stuhllager des Reckensaals mit einer Club-Bar und moderner Musik eine willkommene Abwechslung zum traditionellen Fasnachtstreiben. Der Fasnachtstag in Thayngen bot somit für jeden Geschmack und jede Vorliebe ein unvergessliches Erlebnis.
Das Finale der Fasnachtszeit in Thayngen bildete die Uslumpete, die neun Tage nach dem Start stattfand. Auf dem Kreuzplatz herrschte eine familiäre Atmosphäre, in der zunächst ein herzlicher Dank an die unermüdlichen Helfer ausgesprochen wurde. Bei Pizza und erfrischenden Getränken wurden sie liebevoll verköstigt. Später gesellten sich weitere Besucher dazu, und einige hatten das Glück, sich eine der heissbegehrten Pizzen aus dem Holzofen zu sichern. Die Quiiitscher beeindruckten das Publikum mit ihrem musikalischen Können, der Narrenbaum wurde versteigert und anschliessend gefällt. Wir Drachä krönten den Abend mit einem würdigen Saisonabschlusskonzert, bei welchem eine Runde um den Kreisel nicht fehlen durfte. Der Abend fand schliesslich in gemütlicher Gesellschaft bei einem heissen Getränk sein Ende und die Uslumpete bildete einen stimmungsvollen Abschluss der diesjährigen Fasnacht in Thayngen.
Mit dem Ende meines ersten Amtsjahres als OK-Präsident möchte ich meinen tiefen Dank zum Ausdruck bringen. Ein besonderer Dank gilt dem restlichen OK-Team – wir sind ein eingespieltes und hochmotiviertes Ensemble, jeder kennt seine Aufgaben und trägt massgeblich zum Erfolg bei. Ein herzliches Dankeschön geht an unsere Guggenmusiken, Drachä Brunnä Chrächzer und Drachä Brunnä Quiiitscher. Ihr grossartiger Zusammenhalt und die einzigartige Einsatzbereitschaft trugen massgeblich zu einer unvergesslichen Fasnacht bei. Ebenso möchte ich mich bei allen Helfern für ihre herausragende Unterstützung bedanken. Ein weiterer grosser Dank gebührt allen teilnehmenden Vereinen, die die Fasnacht mit ihrer Vielfalt und Kreativität bereichern. Ebenso schätze ich die Unterstützung der lokalen Politik, die diese Anlässe bewilligt, sowie das Verständnis der Anwohnenden, die bereit sind, für ein wenig späteren Schlaf während der Fasnachtstage einzustehen. Den grosszügigen Sponsoren gebührt ebenfalls mein aufrichtiger Dank für ihre sowohl materielle als auch finanzielle Unterstützung. Ein weiteres herzliches Dankeschön geht an alle Besucher, die mit uns gemeinsam gefeiert haben und damit die Fasnacht zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben. Falls ich jemanden in meinen Dankesworten vergessen haben sollte, bitte ich um Entschuldigung und möchte mich auch bei diesen Personen aufrichtig bedanken. Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Thaynger Fasnacht vom 5. bis 8. März 2025 und sind gespannt auf weitere unvergessliche Momente.
Severin Peyer im Namen des OKs und der gesamten Guggenmusik Drachä Brunnä Chrächzer